Slow Stochastic Long / Short
Allgemein
Der Slow Stochastik wurde von George Lane, dem Präsidenten von "Investment Educators" entwickelt und basiert auf der Beobachtung, dass die Schlusskurse in einem Aufwärtstrend eher am oberen Ende einer Bandbreite liegen und umgekehrt bei einem Abwärtstrend zum unteren Ende der Bandbreite tendieren. Der Stochastik besteht aus 2 Linien: Einer %K-Linie und einer %D-Linie , wobei die %D-Linie die wichtigere von den beiden ist, weil diese die relevanten Kauf- und Verkaufssignale liefert. Das Ziel des Stochastik ist es zu bestimmen, wo sich die jüngsten Schlusskurse in Relation zu der Bandbreite befinden. Am Ende rotieren die beiden Linien innerhalb einer Skala die durch 0-100 begrenzt ist. Werte oberhalb von 80 zeigen, dass sich die Schlusskurse in der Nähe der oberen Begrenzung befinden, während Werte unter 20 auf Schlusskurse am unteren Ende der Begrenzung aufzeigen. Trader sollten besonders auf Signale innerhalb dieser extremen Zonen achten. Schneidet die D-Linie die K-Linie, bei einem Stochastik - Wert oberhalb von 80, von oben nach unten, kommt es zu einem Verkaufssignal. Umgekehrt wird ein klares Kaufsignal erzeugt, wenn der Stochastik unterhalb von 20 notiert und die D-Linie die K-Linie von unten nach oben kreuzt. Signale die außerhalb dieser extremen Zonen geliefert werden haben keine, oder nur eine untergeordnete Rolle.
Zusammenfassung: Neues Hoch / Neues Tief
- Der Stochastik beruht auf der Beobachtung, dass die Schlusskurse in einem Aufwärtstrend eher am oberen Ende einer Bandbreite liegen (und umgekehrt für den Abwärtstrend).
- Der Oszillator besteht in der Praxis aus 2 Linien: Der K-Linie und der D-Linie und einer Skala die durch 0-100 begrenzt ist. Werte über 80 gelten als überkauft und Werte unter 20 als überverkauft.
- Für Trader relevante Signale werden nur in den extremen Zonen geliefert. Signale im Bereich zwischen 20 und 80 haben keine, oder nur eine untergeordnete Rolle. Anleger sollten hier nicht zu viel hineininterpretieren.
- Ein Kaufsignal entsteht, wenn der Stochastik innerhalb der überverkauften Zone notiert und die D-Linie die K-Linie von unten nach oben kreuzt. Umgekehrt entsteht ein Verkaufssignal, wenn der Stochastik über 80 liegt und die D-Linie die K-Linie von oben nach unten schneidet.
Praktische Beispiele
Beispiel 1: Stochastic Long bei AMD
AMD ist heute im Bereich der Halbleiter-Branche eine der begehrtesten Aktien überhaupt, aber auch 2018 erfreute sich die Aktie einer enormen Rallye. In nur einem halben Jahr schoss die Aktie um rund 280 % in die Höhe. Eingeleitet wurde diese Rallye unter anderem durch ein klares Kaufsignal im Stochastik Indikator.
Dieser zeigte nämlich im April 2018 eine deutlich überverkaufte Marktlage an in dem sie unterhalb von 20 notierte. Außerdem schnitt die grüne D-Linie die gelbe K-Linie von unten nach oben und erzeugte damit das wichtige Kaufsignal. Spätestens in Verbindung mit einem durchbrechen des letzten Zwischenhochs hätten Trader dort eine attraktive Einstiegsmöglichkeit bekommen, die sich wie wir heute wissen, auch für langfristige Anleger angeboten hätte.
Beispiel 2: Stochastic Short bei HelloFresh
Auch HelloFresh ist eine überwiegend bullische Aktie. Immerhin notiert die Aktie mittlerweile rund 720 % über dem Ausgabepreis und ein Ende der Rallye ist bislang nicht in Sicht. Jedoch gab es auch für HelloFresh mal bärische Phasen. So z.B. im Zeitraum zwischen 2018 und 2019 wobei Anleger Kursstürze von bis zu 60 % verkraften mussten.
Im ersten Drittel des Bildet erkennt man gut wie der Stochastik Indikator kurz im überkauften Bereich notiert, bevor die Aktie schlagartig nach unten krachte. Für alle die auf den Stochastik geachtet haben kam dieser Crash aber nicht unerwartet, denn der Schnitt der grünen D-Linie mit der gelben K-Linie hat ein klares Verkaufssignal geliefert. Gerade in Verbindung mit den fehlen von neuen Hochs hätten Anleger hier skeptisch werden und über eventuelle Gewinnmitnahmen nachdenken müssen.