Fortsetzungsformation 4/4: Rechteck-Formation
Bei der Rechteck-Formation handelt es sich um eine Fortsetzungsformation. Das bedeutet, dass die aktuelle Seitwärtsbewegung eine Pause im aktuellen Trend darstellt. Nach dem Auftreten der Rechteck-Formation wird also erwartet, dass sich der zuvor bestehende Trend fortsetzt. Ein Rechteck ist relativ einfach zu identifizieren: Es stellt eine Pause in einem Trend durch eine Seitwärtsbewegung zwischen zwei horizontalen Linien dar. Die Rechteck-Formation kann sowohl nach Aufwärtstrends als auch nach Abwärtstrends auftreten und für einige Monate anhalten. Im Durchschnitt beträgt die Formationsdauer drei Monate.
Damit ist die Formation ähnlich zu einem symmetrischen Dreieck, mit der Ausnahme, dass die beiden Trendlinien nicht konvergieren, sondern horizontal parallel verlaufen. Ein Schlusskurs außerhalb der Grenzen signalisiert eine Vollendung der Formation. Als Trader muss man aufpassen, dass aus der rechteckigen Konsolidierung keine Umkehrformation wird. So könnten die drei Peaks in der Abbildung auch an eine Dreifach-Spitze erinnern. Da die Kursschwankungen innerhalb der Formation recht heftig sein können, sollte man als Trader darauf achten, in welche Richtung das Volumen höher ist. Wenn die Kursrallyes bei stärkerem Volumen und die Einbrüche bei geringeren Volumen erfolgen, handelt es sich voraussichtlich um eine Fortsetzung des Aufwärtstrends wie in der Abbildung. Andersherum könnte die Formation eine Warnung für eine mögliche Umkehr darstellen. Analog gilt dies, wenn das Muster nach einem Abwärtstrend auftritt. Der Breakout aus der Formation kann als Einstiegssignal gewertet werden.
Einige kurzfristig orientierte Trader handeln die Bewegungen innerhalb der Rechteck-Formation, indem sie die Aktie am unteren Ende der Formation kaufen und am oberen Ende verkaufen. So kann man die klar definierten Preisgrenzen nutzen und in Seitwärtsmärkten von einem ansonsten trendlosen Markt profitieren.
Ein Beispiel findet sich im Chart von PayPal. Nach einem Aufwärtstrend konsolidierte die Aktie für rund 3 Monate. Dabei bildeten sich zwei horizontale, parallele Linien: Eine Unterstützung und ein Widerstand. Das Kaufsignal erfolgte, als die Aktie erstmals über der Widerstandslinie schloss. In den Folgewochen setzte sich der zuvor bestehende Trend fort.