Fortsetzungsformation 2/4: Flaggen und Wimpel
Allgemein
Wimpel und Flaggen sind zwei unter technischen Analysten sehr bekannte Formationen. Es handelt sich um Fortsetzungsformationen. Das heißt, sie treten nach einem starken Kursanstieg oder Kursverfall auf und signalisieren eine Konsolidierung mit einer anschließenden Fortsetzung des Trends. In einem Aufwärtstrend spricht man bei einem solchen Anstieg auch von einer Fahnenstange. Selten kommt es nach einer Flagge oder einem Wimpel auch zu einer Trendumkehr.
Aufbau
In ihrer Interpretation sind sich Flagge und Wimpel sehr ähnlich, in ihrem Aufbau unterscheiden sie sich leicht. Die Flagge ist gekennzeichnet durch zwei parallel verlaufende Trendlinien, welche entgegen dem Trend geneigt sind. Der Wimpel unterscheidet sich dadurch, dass die Trendlinien nicht parallel verlaufen, sondern gegeneinander konvergieren. Die Form erinnert dabei an ein symmetrisches Dreieck. Während der Ausbildung der Form nimmt das Volumen für gewöhnlich ab.
Bei beiden Formationen handelt es sich um sehr kurzfristige Bewegungen. Im kürzesten Fall sollten sie nach einer, im längsten Fall nach drei Wochen abgeschlossen sein. Der Abschluss erfolgt in einem Aufwärtstrend durch einen Bruch der oberen und in einem Abwärtstrend durch einen Bruch der unteren Trendlinie. Dabei sollte auch das Volumen ansteigen.
Beispiel einer Flagge in einem Aufwärtstrend.
Beispiel eines Wimpels in einem Aufwärtstrend.
Bestimmung von Kurszielen
Um mithilfe von Flagge und Wimpel Kursziele zu bestimmen, misst man einfach die Strecke, die der Kurs seit seinem ursprünglichen Ausbruch zurückgelegt hat und projiziert sie an den Ausbruchspunkt der Formation, also dorthin, wo die Trendlinie durchbrochen wurde. Dieses Vorgehen beruht auf der Beobachtung, dass der wiedereinsetzende Trend die Bewegung, die vor der Konsolidierung stattfand, häufig verdoppelt.
Zu sehen ist eine mustergültige bullische Flagge. Der Kurs bricht begleitet von einem erhöhten Volumen aus, anschließend bildet sich eine Flagge. Das Volumen nimmt nun ab und am Ende erfolgt der Ausbruch aus der Formation unter erhöhtem Volumen. Der Kurs steigt nun etwa gleich weit, wie der Kursanstieg vor der Konsolidierung.