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Fibonacci Charting

TraderFox

Ursprung: Fibonacci-Folge

Die Fibonacci-Folge ist eine im 13. Jahrhundert entdeckte Zahlenfolge. Die Ursprünge dieser Zahlen gehen auf den Mathematiker Leonardo Fibonacci zurück, der im Jahr 1202 das Wachstum einer Kaninchenpopulation mathematisch beschrieb. Das Ergebnis war die Fibonacci-Folge, die wie folgt geht: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, etc. Jede Zahl der Folge entspricht der Summe der zwei vorhergehenden Zahlen. Außerdem ist jede Folgezahl 1,618-mal größer als die vorhergehende Zahl. Die Zahl 1,618 entspricht dem goldenen Schnitt und ist eines der wichtigsten Fibonacci-Ratios. Teilt man eine Zahl der Folge durch die darauffolgende Zahl, so erhält man ungefähr die Zahl 0,618 (z.B. 34/55 = 0,6182). Eine weitere signifikante Fibonacci-Ratio erhält man bei der Division einer Zahl der Folge durch die übernächste Zahl, die folgt. Heraus kommt ungefähr der Wert 0,38 (z.B. 55/144 = 0,3819).

Inzwischen haben Untersuchungen festgestellt, dass die Fibonacci-Folge viele Wachstumsvorgänge in der Natur beschreibt, wie zum Beispiel das Wachstum einer Sonnenblumenblüte. Auch auf die Finanzmärkte lässt sich die Fibonacci-Folge, genauer gesagt das Fibonacci-Ratio, übertragen. Die Gründe dafür sind unbekannt, ein Erklärungsansatz wäre eine selbsterfüllende Prophezeihung. Da viele Trader auf z.B. das 61,8er Retracement schauen, reagiert der Preis auf das Retracement.

Fibonacci Retracements

Fibonacci Retracements sind ein im Trading sehr populäres Werkzeug, um Korrekturniveaus in einem Trend zu bestimmen. Sie beruhen auf der Beobachtung, dass Kurse in einem Trend häufig um einen bestimmten prozentualen Anteil der Kursbewegung korrigieren. Ein solches Niveau liegt z.B. bei 50 %. Das 50er Retracement ist das einzige Retracement bei der Verwendung des Fibonacci-Tools, welches nicht Teil der Fibonacci-Folge ist. Trader haben trotzdem festgestellt, dass eine 50 %ige Korrektur häufig eintritt. Steigt der Kurs also beispielsweise von 50 auf 100, so kann man häufig feststellen, dass anschließend eine Korrektur auf den Wert 75 folgt. Weitere häufig zu beobachtende Korrekturniveaus liegen in den Bereichen 38,2 % und 61,8 %, diese gehen auf die Fibonacci-Folge zurück. Im Charttool werden die Fibonacci Retracements als horizontale Linien eingezeichnet und signalisieren mögliche Unterstützungs- und Widerstandszonen. Somit können Trader mögliche Umkehrpunkte oder Pullbacks ausmachen. In einem Aufwärtstrend beginnt man die Retracements am Tief einzuzeichnen und endet am Hoch, im Abwärtstrend verfährt man genau umgekehrt. Die Periodendauer spielt bei der Nutzung keine Rolle. Die Fibonacci Retracements können in einem Tageschart genauso gut eingesetzt werden, wie in einem Monatschart oder 5min-Chart.

Fibonacci Projektionen

Fibonacci Projektionen werden eingesetzt, um Preisziele in einem Chart zu identifizieren oder auch speziell, um geeignete Ausstiege zu finden, nachdem der Kurs als Reaktion auf ein Fibonacci Retracement dreht. Genauso wie die Fibonacci Retracements, beruhen auch die Fibonacci Projektionen auf Fibonacci-Ratios. Üblicherweise werden als Fibonacci Projektionen die prozentualen Verhältnisse 138,2 % und 161,8 % verwendet. Das Einzeichnen der Fibonacci Projektionen funktioniert ähnlich wie das Einzeichnen der Fibonacci Retracements. Bei Fibonacci Projektionen verbindet man in einem Aufwärtstrend ein markantes Tief ("Swing Low”) mit dem nächsten markanten Hoch ("Swing High”) und dem darauffolgenden markanten Tief ("Swing Low”). Aus dieser Kursbewegung (Tief-Hoch-Tief) werden Kursziele auf Basis der Fibonacci-Ratios abgeleitet. In einem Abwärtstrend würde man das Swing High mit dem nächsten Swing Low und dem darauffolgenden Swing High verbinden. Im darauffolgenden Chart werden die Kursziele anhand des DAX deutlich. Von der ersten Kursbewegung ausgehend würde das Fibonacci-Kursziel auf Basis des 100er Retracements bei 13.123,82 liegen.

Fibonacci Fächer und Fibonacci Kreis

Zwei von Tradern weitaus seltener verwendete Werkzeuge sind der Fibonacci Fächer und der Fibonacci Kreis. Während Retracements und Extensions sich großer Beliebtheit erfreuen, zweifeln viele Trader beim Fächer und Kreis an der Sinnhaftigkeit im Trading. Beim Fibonacci Fächer wird zunächst der Startpunkt am Beginn eines Trends und anschließend der Endpunkt am Ende eines Trends eingezeichnet. Anschließend zeichnet das Charttool automatisch Fächerlinien mit den Winkeln 38 %, 62 % und teilweise auch 50 % ein. Ähnlich wie bei den Fibonacci Retracements, dienen auch hier die Linien als Unterstützungs- und Widerstandszonen.

Der Fibonacci Kreis wird so eingezeichnet, dass der Beginn und damit der äußerste Ring am Tiefpunkt eines Trends liegt und der Mittelpunkt am Hochpunkt. In den Verhältnissen der Fibonacci-Ratios werden nun mehrere Kreisebenen eingezeichnet.