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CANSLIM-Stratgie 1/7: Cup-with-handle-Chartmuster

TraderFox

Eines der bekanntesten Chartmuster ist die Cup-with-Handle-Formation. Das Muster wurde in der 1980ern von William O’Neil etabliert und wird in seinem Klassiker "How to Make Money in Stocks" intensiv beschrieben. Der Name ist dabei selbsterklärend: Die Chartformation erinnert optisch an eine Tasse mit einem Henkel. Bei der Formation handelt es sich um ein bullisches Signal. Trader sollten auf folgende Merkmale achten:

  1. Formationsdauer 7 - 65 Wochen (Laut O’Neil bestehen die meisten Cup-with-Handle-Muster jedoch für 3 – 6 Monate)
  2. 12 – 33 % Korrektur von Hoch zu Tief, die Aktie sollte allerdings um weniger als das 2,5-fache des Gesamtmarkts korrigieren
  3. Aufwärtstrend vor Start der Cup-with-Handle-Konsolidierung
  4. Enge Price-Ranges / Flat Bases innerhalb des Chartmusters
  5. Höhere relative Stärke und höheres Volumen beim Ausbruch der Aktie
  6. Volume Dry-Up / niedriges Volumen am Tief

Darüber hinaus sind laut O’Neil U-förmige Muster besser geeignet als V-förmige Formationen, da die Trader mit schwachen Nerven so aus dem Markt gedrängt werden. Die Anleger mit stärkeren Nerven halten an der Aktie fest und formen eine starke Basis, da sie bei einem Aufschwung nicht direkt verkaufen werden.

Die Phase des Henkels hält in der Regel für einige wenige Wochen an. Charakteristisch ist hier eine Konsolidierung bzw. ein "Shakeout" am Ende des Abwärtsdrifts, was bedeutet, dass der Preis unter einen vorherigen Tiefpunkt im Henkel fällt. Dabei sollte es zu einem "Volume Dry-Up", also einem abnehmenden Volumen kommen. Tassen ohne Henkel haben O’Neil zufolge eine niedrigere Trefferwahrscheinlichkeit, eignen sich bei volatileren Werten allerdings auch. Wenn Henkel auftreten, so sollten diese in vollem Umfang über dem 50er gleitenden Durchschnitt liegen. Der Henkel sollte sich in der Regel maximal um 8 – 12 % vom lokalen Verlaufshoch aus nach unten bewegen. Der Kauf erfolgt in der Regel beim Ausbruch, d.h. wenn der Kurs die Henkelformation verlässt und ein neues lokales Hoch erreicht. Optimalerweise wird dies mit einem deutlich höheren Volumen unterstützt.

Wie alle technischen Indikatoren sollte die Tasse und der Henkel in Verbindung mit anderen Signalen und Indikatoren verwendet werden, bevor eine Handelsentscheidung getroffen wird. Grundsätzlich hat sich die Formation bei liquiden Aktien allerdings bewährt.