Moving Average Convergence/Divergence (MACD)
Allgemein
Der Moving Average Convergence/Divergence Indikator (MACD) ist ein Momentumindikator, der 1979 ins Leben gerufen wurde. Er gehört zu den beliebtesten Instrumenten, um Trends zu erkennen. Er besteht aus zwei Hauptkomponenten, der MACD Linie und der Signal Linie. Beide Linien stellen exponentiell gleitende Durchschnitte (EMA) dar. Zusätzlich kommt noch das Histogramm dazu.
Berechnung
Der Unterschied von exponentiell gleitenden Durchschnitten im Vergleich zu einfach gleitenden Durchschnitten ist, dass der sogenannte Smoothing Faktor (SF) mit einbezogen wird. Durch ihn gewinnt der aktuelle Kurs in der Berechnung des Durschnitts ein höheres Gewicht. Je kürzer die betrachtete Periode wird, umso größer wird der Smoothing Faktor und somit der Einfluss des Schlusskurses auf den EMA. Daher ist der exponentiell gleitende Durchschnitt ein geeigneteres Instrument für Trader, da er die am jüngsten Preisveränderungen stärker berücksichtigt als der SMA (Simple Moving Average).
Die Zeithorizonte sind standardmäßig eingestellt, können bei Bedarf allerdings beliebig angepasst werden.
Blaue Linie: Signal Linie
Balken um die Nulllinie: Histogramm
Interpretation
Grundsätzlich gibt es drei Szenarien beim Verwenden des MACD Indikators, die Kauf- bzw. Verkaufssignale darstellen. Erstens das Schneiden der MACD und der Signallinie, zweitens eine zunehmende Divergenz und drittens das Schneiden der Nulllinie.
1. Schnittpunkt MACD und Signallinie
Schneiden sich die MACD und die Signal Linie, so deutet sich ein Handelssignal an. Schneidet die MACD Linie die Signal Linie von unten nach oben, deutet das auf einen Aufwärtstrend hin und umgekehrt, wenn die MACD Linie von oben nach unten schneidet, kann dies ein Anzeichen für einen Abwärtstrend sein.
MACD Linie schneidet nach unten --> Verkaufssignal
MACD Linie schneidet nach oben --> Kaufsignal
2. Konvergenz/Divergenz
Aus den beiden Linien lassen sich jedoch noch zusätzliche Informationen ableiten. Laufen die beiden Linien aufeinander zu, sprich sie konvergieren, spricht das für einen abschwächenden Trend. Dies gilt in beide Handelsrichtungen. Wenn die beiden Linien stark auseinanderlaufen, deutet dies auf eine Verstärkung des aktuellen Trends hin.
3. Das Schneiden der Nulllinie
Generell kann man sagen, dass die Lage zur Nulllinie den aktuellen Trend beschreibt und die gleichen Signale gibt, wie wenn die MACD Linie die Signallinie schneidet. So deutet das Schneiden der Nulllinie von unten nach oben auf einen Aufwärtstrend hin und das umgekehrte Szenario auf einen Abwärtstrend.
Das Histogramm
Das Histogramm ist eine vereinfachte Darstellung der beiden Linien. Ist der Wert des Histogramms positiv, so verläuft die MACD Linie oberhalb der Signallinie, während sie unterhalb der Signallinie verläuft, wenn das Histogramm einen negativen Wert aufweist. Die Höhe des Histogramms zeigt die Divergenz bzw. die Konvergenz an. Je höher der Betrag des Histogramms ist, umso größer ist die Differenz zwischen den beiden Linien. So gibt also ein Wechsel von plus nach minus oder umgekehrt im Histogramm die gleichen Handelssignale wie das Kreuzen der beiden Linien.
Zusammenfassung
Mit dem MACD Indikator können prinzipiell vier Basisszenarios erkannt werden.
- Steigende MACD über der Mittellinie --> zunehmender Aufwärtstrend
- Fallende MACD über der Mittellinie --> Schwächung des Aufwärtstrends
- Steigende MACD unter der Mittellinie --> Nachlassen des Abwärtstrends
- Fallende MACD unter der Mittellinie --> zunehmender Abwärtstrend