Momentum
Allgemein
Das Momentum ist ein Indikator, der die Geschwindigkeit von Kursbewegungen misst. Das Momentum ist ein Oszillator und es misst fortlaufend die Preisdifferenz für ein bestimmtes Zeitintervall. Die Werte dieses Indikators schwanken um den Wert 100 und werden auf einem separaten Chart dargestellt. Im Gegensatz zu anderen Oszillatoren gibt es beim Momentum jedoch keine eindeutige Definition, ab wann er als "Überkauft" oder "Überverkauft" gilt. Hier bietet es sich für Anleger an einen Blick in die vergangenen Bewegungen des Momentums zu werfen und dort Ausschau nach Extremzonen zu halten. An diesen Extremzonen können sodann waagrechte Linien gezogen werden, die eine gute Orientierung bzgl. der Bewertung darstellen können.
Berechnung
Das Momentum ist einer der einfachsten Indikatoren, was sich auch in der Berechnung widerspiegelt. Es wird der aktuelle Schlusskurs durch den Schlusskurs vor n-Tagen dividiert. Anschließend wird das Ergebnis mit 100 multipliziert, wodurch die berechneten Werte um den Wert 100 oszillieren. Es gibt zusätzlich eine alternative Berechnungsart, bei der vom aktuellen Schlusskurs der Schlusskurs vor n-Tagen subtrahiert wird. In diesem Fall oszillieren die berechneten Werte um den Wert null.
Alternativ:
Wobei:
Interpretation
Grundsätzlich gibt das Momentum die Geschwindigkeit von Kursbewegungen an und zeigt somit, ob ein Trend in Takt ist. Wenn die Kurse steigen und sich die Momentum-Linie über 100 befindet und sogar steigt, dann ist davon auszugehen, dass sich der Aufwärtstrend beschleunigt. Flacht die Momentum-Linie ab, ist die Beschleunigung des Trends dabei, sich abzuschwächen. Wenn die Momentum-Linie in Richtung der Nulllinie fällt, dann nimmt die Steigung des Aufwärtstrends weiter ab. Im Idealfall läuft die Momentum-Linie dem Kursverlauf voraus. Somit können schon früh Prognosen über den Trend getroffen werden.
Das Momentum weist häufig schon früh darauf hin, dass sich ein Trend abschwächt.
Weitere Signale, allerdings mit einer hohen Fehleranfälligkeit, werden durch ein Überkreuzen des Wertes 100 generiert. Fällt die Momentum-Linie unter 100, wird ein Verkaufssignal generiert. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Trend umkehren könnte. Steigt die Momentum-Linie über 100, wird ein Kaufsignal generiert. Je nachdem, welche Periodenzahl für das Momentum gewählt wird, steigt oder fällt die Anzahl der generierten Signale.
Einige Trader nutzen Überkreuzungen zur Signalgenerierung. Hierbei entstehen jedoch häufig Fehlsignale, wie man auch an der zweiten Umkreisung erkennen kann.
Da das Momentum ein Oszillator ist, kann es auch als Divergenz-Indikator eingesetzt werden. Wenn der Kursverlauf in eine andere Richtung deutet als die Bewegung der Momentum-Linie, kann dies auf einen bevorstehenden Trendwechsel hindeuten. Ein Kaufsignal kann beispielsweise entstehen, wenn der Kurs fällt, während die Momentum-Linie schon wieder anfängt zu steigen. So können mögliche Trendwechsel antizipiert werden.
Divergenzen zwischen der Momentum-Linie und dem Kursverlauf können auf eine Trendumkehr hindeuten.