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Darvas-Boxen

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Allgemein

Die Darvas-Box stammt von Nicolas Darvas, der 1920 in Ungarn geboren wurde. Nicolas Darvas war ein ausgebildeter Ökonom, der einer Karriere als Profitänzer nachging. In seiner Freizeit las er Bücher über die Kapitalmärkte und Investments. So soll er neben seinem Tanztraining sogar acht Stunden am Tag gelesen haben. Mit all seinem Wissen entwickelte Darvas anschließend seine eigene Strategie, über die er unter anderem in seinem Buch "How I Made $2,000,000 in the Stock Market" schrieb.

Darvas Strategie ist eine Trendfolgestrategie, mit der es gelingen soll, geeignete Einstiege und Ausstiege bei Aktien zu finden. Die Strategie fokussiert sich dabei auf Aktien, die neue Hochs machen bei gleichzeitig anziehendem Volumen. Die Strategie der Darvas-Boxen war jedoch nicht rein technisch angedacht. Darvas bezog zusätzlich fundamentale Aspekte in seine Analyse mit ein. Beispielsweise suchte er gezielt nach Unternehmen in Wachstumsbranchen und schaute auch, dass diese ihre Gewinne steigerten. Ein weiteres Auswahlkriterium war, dass sich die Aktie innerhalb der letzten 12 Monate vom letzten Tief verdoppelt hatte und sich außerdem nah an ihrem 52-Wochen-Hoch befindet. Hatte Darvas geeignete Unternehmen gefunden, zeichnete er eine Box um die jüngsten Hochs und Tiefs.

 

Berechnung

Die Darvas-Box hat eine obere und eine untere Begrenzung. Beide Begrenzungen werden unterschiedlich berechnet.

Eine obere Begrenzung wird dann eingezeichnet, wenn auf einen Höchstkurs drei Folgekerzen folgen, die das Hoch nicht überschreiten.

Eine untere Begrenzung wird eingezeichnet, wenn ein Tief gebildet wird, dass von den nächsten drei Kerzen nicht unterschritten wird.

Auf das Hoch folgen drei Folgekerzen, die das Hoch nicht überschreiten. Daher wird die obere Begrenzung eingezeichnet. Vier Handelstage später erfolgt ein Tief, das von den drei Folgekerzen nicht mehr unterschritten wird. Die untere Begrenzung wird daher eingezeichnet.

 

Anwendung

Mithilfe der Darvas-Boxen sollen geeignete Ein- und Ausstiege gefunden werden. Ein Kaufsignal wird generiert, wenn der Aktienkurs aus der Darvas-Box ausbricht. Zusätzlich zum Ausbruch sollte auch das Handelsvolumen ansteigen. Wenn ein solches Szenario vorliegt, sieht die Strategie von Darvas einen Kauf vor. Anschließend kann die Position mit einer Stop Loss Order etwas unterhalb der oberen Begrenzung abgesichert werden. So sind bei einem erfolgreichen Ausbruch hohe Gewinne auf der Oberseite möglich, während auf der Unterseite das Risiko stark begrenzt wird. Wenn auf den Ausbruch aus der Darvas-Box weitere Kursgewinne folgen, entsteht meist eine neue Darvas-Box. Die Stop Loss Order kann dann an die untere Begrenzung der neuen Darvas-Box nachgezogen werden.

Bei der Anwendung der Strategie können auch die weiteren von Darvas vorgeschlagenen Auswahlkriterien miteinbezogen werden. Wir suchen also nach Aktien, die von ihrem Jahrestief 100% oder zumindest stark gestiegen sind und nahe an ihrem 52-Wochen-Hoch notieren, beziehungsweise von ihrem 52-Wochen-Hoch konsolidieren. Zusätzlich kann noch ein hohes Gewinnwachstum vorausgesetzt werden.

Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die UnitedHealth Group. Die Gewinne konnten zuletzt stark gesteigert werden und die Aussichten sehen aktuell ebenfalls positiv aus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Aktie auf ein 52-Wochen-Hoch bei etwa 380 Dollar stieg. Die Aktie konsolidierte nun etwas, wodurch eine Darvas-Box eingezeichnet wurde. Nachdem die obere Begrenzung der Box zweimal getestet wurde, brach die Aktie unter steigendem Volumen aus der Box aus und steigt nun auf neue Hochs.

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