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Der Doji

TraderFox

Allgemein 

 Der Doji ist einer der auffälligsten Candlestick-Muster überhaupt. Sind Eröffungs- und Schlusskurs identisch, oder nahezu identisch, spricht man von einem Doji. Das bedeutet konkret: Es gibt keinen, oder nahezu keinen Kerzenkörper, sondern lediglich Dochte und Lunten. Das heißt jedoch nicht, dass man die Aussagekraft des Doji unterschätzen sollte – im Gegenteil. Obwohl sie selbst keine Kauf- oder Verkaufssignale liefern, gehören sie zu den wichtigsten Candlestick-Formationen überhaupt. Denn in Kombination mit vorherigen, oder nachfolgenden Candlesticks wirkt der Doji als Verstärkungs- und Warnsignal. So können Dojis z.B. in Kombination mit einer weiteren Bestätigungskerze eine Trendwende einleiten. Aber Dojis sind oft auch wichtige Komponenten von Kerzenmustern, wie z.B. einem Bearish Engulfing, Evening Star, Bearish Harami und noch vielen mehr. Gerade in Zeiten von hoher Volatilität entfalten Dojis dabei ihr volles Potenzial und generieren aussagekräftige Signale.

 

Voraussetzungen  Doji 

  • Der Doji hat für sich genommen keine bis wenig Aussagekraft 
  • Der Doji hat keinen, oder nur einen sehr kleinen Kerzenkörper. Dieser darf nicht mehr als 10-15 % der Gesamtlänge der Kerze ausmachen
  • Dojis leiten oft in Kombination mit mind. einer weiteren Kerze eine Trendwende ein. Dabei fungiert der Doji als Verstärkungs- und Warnsignal und markiert wichtige Unterstützungs- und Widerstandszonen. 
  • Dojis können ganz unterschiedlich aussehen. Manche haben einen langen Docht und keine Lunte (Gravestone Doji) und bei anderen verhält es sich genau umgekehrt (Dragonfly Doji), oder es ist eine Mischung von beidem. Dojis müssen deshalb immer im gesamten Kontext des übergeordneten Charts interpretiert werden. 
  • Für eine Trendwende bedarf es auch bei dem Doji einer Bestätigung durch eine weitere Kerze in die neue Marktrichtung. 

 

Praktische Beispiele 

Beispiel 1 Doji bei Synaptics

 Das Technologieunternehmen Synaptics, welches im NASDAQ gelistet ist, wurde im Laufe des Jahres 2020-2021 beflügelt und schoss seit März 2020 um über 260 % nach oben. Hier oben zu sehen ist eine kurze Ruhephase dieses steilen Aufwärtstrends, den die Bullen genutzt haben, um schnelle Gewinne mitzunehmen und Überbewertungen abzubauen. 

Der Doji am 25.03.2021 markierte in diesem Zusammenhang ein Zwischentief dieser Seitwärtsphase. Auffällig ist in diesem Fall, dass der Doji exakt auf Höhe des vorherigen Zwischentiefs notiert. Wie bereits weiter oben beschrieben ist genau das auch eine der wichtigsten Funktionen von Dojis: Die Markierung von Unterstützungen. Der Doji hat die Bedeutung der 125 USD Zone nur nochmal unterstrichen. Weitere Hoffnung der Bären auf sinkende Kurse wurde spätestens am Folgetag zu Nichte gemacht, als die Bullen die Aktie um rund 6  % ansteigen ließen. Das war die wichtige Bestätigung auf die alle gewartet haben. Auch in Zukunft sollte die Unterstützung weiter halten und wie im Bild oben zu sehen ist, scheiterten die Bären immer wieder an einem nachhaltigen Ausbruch aus dieser Zone. 

 

Beispiel 2 Doji bei Brigham Minerals

Die Aktie von Brigham Minerals ist im Zuge der Corona Krise in der Spitze um rund 75 % abgestürzt, bevor sie sich schließlich wieder um 270 % erholte. Wie oben zu sehen kam es, im März 2021, im Laufe dieser Erholungsrallye zu einer kurzen Zwischenkorrektur. 

Die Aktie korrigierte um rund 20 %, bis ein Doji schließlich am 23. März 2021 eine mögliche Trendwende nach oben andeutete. Wie bereits erklärt reicht jedoch der Doji selbst nicht aus, um eine Trendwende einzuleiten. Es braucht unbedingt eine Bestätigung durch eine weitere Kerze, die auch am nächsten Handelstag, in Form von einer grünen Kerze mit neuem Hoch, folgte. Der Doji war in diesem Fall ein Warnsignal und deutete auf eine Pattsituation zwischen den Bullen und Bären hin. Dass es die Bären nicht schafften die Kurse weiter in den Süden zu drücken, hätte man hier als erstes Schwächesignal interpretieren können. Die grüne Kerze am Folgetag beendete die Hoffnung der Bären dann schließlich vollständig. Nun war genug Luft da, um den übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. 

 

Gezieltes Screening nach Formationen 

Durch den Aktien – Screener von Traderfox können Anleger ihre Suchanfragen weiter präzisieren und so nur an die Ergebnisse kommen, die auch wirklich aussagekräftig sind. Wie man den Screener nutzen kann, um die Bullish/Bearish Doji Formation noch aussagekräftiger zu machen soll im Folgenden kurz erklärt werden: 

Durch die Einstellung "Performance vor Signal max. oder min." kann gezielt nach starken Signalen gefiltert werden.  

So führt die Einstellung "-20 % bis -50 %" zu Ergebnissen mit einem sehr viel steileren Abwärtstrend, als im Bild oben mit der Einstellung "-5 % bis -50 %" bzw "50 % bis 5 %”. Gerade bei sehr steilen Trends erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von kurzfristigen Gegenreaktionen während langsame Trends die Möglichkeit einer längerfristigen Trendwende offenlassen. Wie bereits weiter oben erwähnt, sollte in diesem Zusammenhang, besonders bei steilen Trends, auf Trendwendeformationen wie einem Engulfing oder Evening Star geachtet werden, die einen Doji beinhalten können. 

Durch die Anzahl der Tage wird in diesem Zusammenhang vorgegeben wie lange der Auf-/Abwärtstrend sein soll. Die Vorgabe "10 Tage" führt somit zu kürzeren Trends als zum Beispiel "30 Tage". Besonders bei ausgeprägten Abwärtstrends lohnt es sich nach Trendwendesignalen Ausschau zu halten. Eventuell gehen dem Markt schon bald die Pessimisten aus und es reichen wenige Bullen für eine Trendwende. Umgekehrt findet sich ein Bearish Doji oft am Ende eines ausgeprägten Bullenmarktes, dem die Käufer ausgehen. 

Je genauer der Screener festgelegt wird, desto gezieltere Ergebnisse werden am Ende also ausgeliefert. So kommen am Ende wirklich nur die Ergebnisse zum Vorschein, die besonders relevant, aussagekräftig, oder aktuell sind. 

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