Above the Stomach / Below the Stomach
Allgemein
Der Above the Stomach stellt einen Tiefpunkt in einem Abwärtstrend dar. Der Name deutet in diesem Zusammenhang auf das auffällige Muster dieser Formation hin: Nachdem eine rote Kerze den Tiefpunkt in einem Abwärtstrend markiert, eröffnet am Folgetag eine grüne Kerze über der Mitte der roten Kerze (also über dem "Magen" der Kerze) und schließt auch deutlich höher als diese. Der Above the Stomach ist somit als Trendwende-Muster nach einem Abwärtstrend zu verstehen und bietet potenziellen Käufern ein attraktives Einstiegsniveau. Im besten Fall wird die Formation am Folgetag durch eine Kerze bestätigt, die nochmal höher schließt. Dann erhöht sich die Trefferwahrscheinlichkeit von rund 60 % auf 87 %, vgl. VTAD, VTAD Workshop Kerzenchartanalyse im Aktienhandel, 12.03.2016.
Voraussetzungen Above the Stomach
- Dem Above the Stomach geht ein Abwärtstrend voraus.[Textflussumbruch]
- Eine rote Kerze markiert den Tiefpunkt des Abwärtstrends. Am Folgetag öffnet und schließt der Kurs oberhalb des Körpers der vorherigen, roten Kerze. Der Schlusskurs liegt über dem Höchstkurs des Vortages.
- Eine Bestätigung durch eine weitere grüne Kerze mit einem höheren Schlusskurs erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit auf 87 %.[Textflussumbruch]
- Auch mit Bestätigung durch eine weitere grünen Kerze sollten Candlesticks nie nur für sich betrachtet werden. Gerade bei Trendumkehrungen bzw. neuen Kaufsignalen spielt das Volumen eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Eine Kombination von Trendanalyse, Candlesticks und Volumen erhöht die Aussagekraft der Analyse.[Textflussumbruch]
Praktische Beispiele
Beispiel 1 : Above the Stomach bei Preos
Die Aktie von Preos erreichte September 2020 ihren Höhepunkt, bevor sich der Trend in einen langfristigen Abwärtstrend umkehrte. Im April 2021 deutete sich jedoch schon bald eine Bodenbildung an, die von einer Above the Stomach Formation eingeleitet wurde.
Die rote Kerze am 23. April 2021 markierte den Tiefpunkt des Abwärtstrends. Am Folgetag öffnete die Aktie mit einer grünen Kerze deutlich über dem "Magen" der vorherigen, roten Kerze. Auch der Schlusskurs liegt klar über dem der Kerze zuvor. Die Bullen hatten nun endlich wieder die Zügel in der Hand und beendeten den monatelangen Abwärtstrend. Geschulte Swing Trader, die die Formation erkannt haben, hätten hier frühzeitig zugreifen können, um auf eine kurzfristige Fortsetzung des Aufwärtsimpulses zu setzen. Bis zu 80 % Rendite wären (bisher) in der Spitze möglich gewesen.
Beispiel 2: Above the Stomach bei Nvidia
Ein ähnlich attraktives Trading Setup hätte sich am 09. März 2021 auch bei Nvidia ergeben. Die Aktie pendelte seit dem 02. September 2020 in einem Seitwärtstrend, um sich von den jüngsten Kursanstiegen zu erholen. Am Boden dieses Seitwärtstrends markierte eine lange, rote Kerze um 08.03.2021 ein Tief, gefolgt von einer grünen Kerze, die über dem "Magen" der roten Kerze öffnete. Diese grüne Kerze schaffte es schließlich auch einen höheren Schlusskurs zu bilden. Ein klares Kaufsignal.
Hier wird nochmal deutlich, warum die Kombination von Candlesticks mit anderen Werkzeugen der technischen Analyse so wichtig ist. Nvidia, eine Aktie mit langfristigem Aufwärtstrend, befindet sich am unteren Ende eines Seitwärtskanals und bildet eine bullische Above the Stomach Formation aus. Aufmerksame Swing Trader die die Signale richtig gelesen haben, konnten in der Spitze bis zu 55 % Rendite erwirtschaften. Aber auch für langfristige Investoren hätte diese Situation eine attraktive (Nach)Kaufgelegenheit ergeben.
Allgemein
Der Below the Stomach ist das Gegenstück zu dem oben dargestellten Above the Stomach. Er stellt einen Hochpunkt in einem Aufwärtstrend dar. Nachdem eine grüne Kerze den Hochpunkt in einem Aufwärtstrend markiert, eröffnet am Folgetag eine rote Kerze unter der Mitte der grünen Kerze (also unter dem "Magen" der Kerze) und schließt auch deutlich tiefer als diese. Der Below the Stomach ist somit als Trendwende-Muster nach einem Aufwärtstrend zu verstehen und bietet potenziellen Shortsellern ein attraktives Einstiegsniveau, oder für Bullen ein ernst zu nehmendes Warnsignal. Im besten Fall wird die Formation am Folgetag durch eine rote Kerze bestätigt, die nochmal tiefer schließt. Dann erhöht sich die Trefferwahrscheinlichkeit von rund 60 % auf 86 %, vgl. VTAD, VTAD Workshop Kerzenchartanalyse im Aktienhandel, 12.03.2016.
Voraussetzungen Below the Stomach
- Dem Below the Stomach geht ein Aufwärtstrend voraus.
- Eine grüne Kerze markiert den Hochpunkt des Aufwärtstrends. Am Folgetag öffnet und schließt der Kurs unterhalb der Mitte, des Körpers der vorherigen, grünen Kerze. Der Schlusskurs liegt unter dem Tiefstkurs des Vortages.
- Eine Bestätigung durch eine weitere rote Kerze mit einem tieferen Schlusskurs erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit auf 86 %.
- Auch mit Bestätigung durch eine weitere rote Kerze sollten Candlesticks nie nur für sich betrachtet werden. Auch wenn es bei Verkaufssignalen keine Notwendigkeit darstellt, spielt das Volumen eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Eine Kombination von Trendanalyse, Candlesticks und Volumen erhöht die Aussagekraft der Analyse.
Praktische Beispiele
Beispiel 1: Below the Stomach bei Cornerstone onDemand
Die Aktie von Cornerstone on Demand stieg im Februar 2021 nahezu senkrecht an, bevor eine Below the Stomach Formation den Höhepunkt des Aufwärtsimpulses markierte.
Die grüne Kerze markierte den Hochpunkt des Aufwärtstrends. Am Folgetag öffnete die Aktie mit einer roten Kerze deutlich unter dem "Magen" der vorherigen, grünen Kerze. Auch der Schlusskurs liegt klar unter dem der Kerze zuvor. Die Bären hatten nun die Kontrolle und beendeten den steilen Aufwärtstrend. Bullische Anleger, die früh genug die Reißleine gezogen haben, wurden von dem darauffolgenden Abverkauf verschont. Vom Hoch fiel die Aktie in der Spitze um über 26 %, bevor sich der Trend wieder umkehrte.
Beispiel 2: Below the Stomach bei Genprex
Noch extremer fiel im Februar 2021 die Gipfelbildung bei Genprex aus. Die stark volatile Aktie stieg exponentiell an, bis der Aktie am 08. Februar die Käufer ausgingen und sich eine langsame Trendumkehr andeutete. Eingeleitet wurde diese von einer auffälligen Below the Stomach Formation.
Die grüne Kerze markierte den Hochpunkt des Aufwärtstrends. Am Folgetag öffnete die Aktie mit einer roten Kerze klar, unter dem "Magen" der vorherigen, grünen Kerze. Der Schlusskurs liegt unter dem der Kerze zuvor. In diesem Fall kam es jedoch nicht zu einer weiteren Bestätigung der Formation. Die Trendwende verlief viel langsamer, weil die Bullen nach der starken Aufwärtsrallye nicht an fallende Kurse glauben wollten. Spätestens als die Aktie aber am 10. Februar an der Ausbildung neuer Hochs scheiterte, hätten bullische Anleger skeptisch werden müssen.
Gezieltes Screening nach Formationen
Durch den Aktien – Screener von Traderfox können Anleger ihre Suchanfragen weiter präzisieren und so nur an die Ergebnisse kommen, die auch wirklich aussagekräftig sind. Wie man den Screener nutzen kann, um die Above/Below the Stomach Formation noch aussagekräftiger zu machen soll im Folgenden kurz erklärt werden:
Die Maximal- und Mindestkörpergröße geben, wie der Name vermuten lässt, vor, wie ausgeprägt Kerzen sein sollen. Je ausgeprägter die Kerzenkörper sind, desto einiger sind sich die Marktteilnehmer über die Richtung der Aktie. Große Kerzen erhöhen also die Aussagekraft. Erhöht man den Wert von "Körpergröße C2 min” entsteht eine größere, grüne Kerze, mit großer Aussagekraft. Eine kleine "Körpergröße C1 min” führt zu kleineren, roten Kerzen, die den Tiefpunkt markieren. Auch das weist auf eine Schwäche der Bären hin und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Trendwende. Umgekehrt gilt es für den Below the Stomach.
Aber auch durch die Einstellung "Performance vor Signal max. oder min. kann gezielt nach starken Signalen gefiltert werden.
So führt die Einstellung "-20 % bis -50 %" zu Ergebnissen mit einem sehr viel steileren Abwärtstrend, als im Bild oben mit der Einstellung "-5 % bis -50 %". Gerade bei sehr steilen Abwärtstrends erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von kurzfristigen Gegenreaktionen, während langsame Abwärtstrends die Möglichkeit einer längerfristigen Trendwende offenlassen.
Durch die Anzahl der Tage wird in diesem Zusammenhang vorgegeben wie lange der Auf-/Abwärtstrend sein soll. Die Vorgabe "10 Tage" führt somit zu kürzeren Trends als zum Beispiel "30 Tage". Besonders bei ausgeprägten Abwärtstrends lohnt es sich nach Trendwendesignalen Ausschau zu halten. Eventuell gehen dem Markt schon bald die Pessimisten aus und es reichen wenige Bullen für eine Trendwende. Umgekehrt sollte bei der Below the Stomach Formation besonders nach stark ausgeprägten Bullenrallyes Ausschau gehalten werden.
Je genauer der Screener festgelegt wird, desto gezieltere Ergebnisse werden am Ende also ausgeliefert. So kommen am Ende wirklich nur die Ergebnisse zum Vorschein, die besonders relevant, aussagekräftig, oder aktuell sind.